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05.11.2015 | Stefanie Starke | Passau

„Wir brauchen DAB, aber wir brauchen auch die Förderung“

MdL Waschler und BLM-Präsident Schneider im Gespräch mit unserRadio

Bei seinem Besuch in Passau hat der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, Siegfried Schneider, auch Station im Funkhaus Passau gemacht. Auf Einladung der Abgeordneten Dr. Gerhard Waschler und Walter Taubeneder ist der Medienexperte in die Region gereist, um die Anliegen der lokalen Medienstationen zu unterstützen.

BLM-Präsident Siegfried Schneider (2.v.l.) mit MdL Dr. Gerhard Waschler (Mitte) zu Besuch bei unserRadio. Im Austausch mit Geschäftsführer Franz Wimberger (r.) und Programmleiter Walter Berndl (l.) wurden diverse Anliegen des Senders diskutiert. Mit dabei
„Wir kämpfen aktuell mit der Digitalisierung“, so unserRadio-Geschäftsführer Franz Wimberger bei einem gemeinsamen Gespräch. UKW-Frequenzen, also die analoge Übertragung des Signals, sei keine Zukunftstechnik und ein Umstieg auf DAB-Radio, sprich eine digitale Verbreitung, auch für lokale Hörfunkstationen unumgänglich – „Nur, wer soll das bezahlen?“ Hier baue man in erster Linie auf die Unterstützung aus der Politik, merkte Wimberger in Richtung MdL Waschler an. „Wir brauchen DAB, aber wir brauchen eben auch die Förderung“, so Wimberger weiter. Seiner Einschätzung nach fehle es teilweise auch am politischen Verständnis für die lokale Medienbranche. „Uns ist die Bedeutung der lokalen Berichterstattung durchaus bewusst und wir werden uns auch bei unserer täglichen Arbeit im Land-tag für eine Unterstützung der privaten Anbieter einsetzen – die Vielfalt der Berichterstattung ist wesentlich für die Meinungsbildung und damit grundlegend für die Demokratie“, so MdL Dr. Gerhard Waschler. Aktuell bereite man sich mit Nachdruck auf die Herausforderungen der Zukunft vor: „Wir investieren an unseren Standorten in Passau und Deggendorf enorm viel Geld in neue Studiotechnik. Fraglich ist für uns dennoch, wie ein lokales Hörfunksystem nach UKW aussieht“, äußerte der Funkhausgeschäftsführer seine Bedenken gegenüber dem BLM-Präsidenten. Wimbergers Einschätzung nach werde man zwar in naher Zukunft auch weiterhin nur über die UKW-Frequenzen Geld verdienen, aber das ändere nichts daran, dass die Zukunft DAB heiße und man zweigleisig fahren müsse. „Die Menschen hören mittlerweile anders Radio. Den treuen Stammhörer gibt es faktisch nicht mehr und der Wettbewerb wird immer größer“, betonte Siegfried Schneider. Bei der Masse und Vielfalt an Sendern gelte es sich zu behaupten und Alleinstellungsmerkmale zu lancieren. „Lokalradio kann auch lokal punkten und langfristig soll das Wort wieder mehr Bedeutung gewinnen, denn Musik bekomme ich überall“, so der Präsident weiter. Auch die Bayerische Landeszentrale für neue Medien fordere eine finanzielle Unterstützung für lokale Radiostationen – zumindest übergangsweise. Nur so kön-nen auch sie den Weg zu DAB mitgehen.